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Lasst die Kinder „einfach spielen“…

  • Autorenbild: Erika Weller
    Erika Weller
  • 25. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Sobald ich das Wort „fördern“ erwähne, höre ich oft den Einwand: „Lasst die Kinder einfach spielen!“ Dahinter steckt meist die Sorge, wir würden Kinder zu früh unter Leistungsdruck setzen oder in ein Konzept der Leistungsgesellschaft drängen. Doch was meinen wir eigentlich, wenn wir vom „einfachen Spiel“ sprechen? Und wie lässt sich kindgerechte Förderung wirklich verstehen?

 

Spielen ist Lernen – wenn wir es zulassen

Kinder, die spielen, lernen. Meist hochkonzentriert, motiviert und mit großer Ausdauer. Ob sie mit Bauklötzen Türme bauen, durch den Garten tollen oder zum zwanzigsten Mal den Löffel auf den Boden werfen – sie sammeln Erfahrungen, verfeinern Bewegungsabläufe, beobachten, vergleichen, begreifen. Das freie Spiel ist ein kostbarer Lernprozess.

 

Selbstbestimmtes Lernen braucht Vorbereitung

Lernformen wie bei Pikler oder Montessori ermöglichen Kindern eine freie Wahl ihrer Tätigkeit. Lernen darf dort eigenständig, im eigenen Rhythmus geschehen. Doch damit dies gelingt, braucht es eine gut vorbereitete Umgebung: sinnvolle, altersgerechte Materialien, eine Atmosphäre der Ruhe und vor allem aufmerksame Erwachsene. Förderung geschieht hier nicht durch Eingreifen, sondern durch Begleiten. Nicht vordergründig, aber gezielt.

 

Bullerbü ist nicht überall

Astrid Lindgrens Geschichten wecken in vielen von uns die Sehnsucht nach einer unbeschwerten Kindheit voller Freiheit. Doch unsere heutige Lebensrealität bringt neue Herausforderungen mit sich: Medienkonsum, verdichtete Wohnräume, zunehmende schulische Anforderungen. Nicht jedes Kind bringt dieselben Voraussetzungen mit, um sich im freien Spiel sicher zu entfalten. Hier ist unsere Unterstützung wertvoll – um Kinder in ihrer Entwicklung zu stärken!

 

Fördern ist nicht pauken

Der Begriff „Fördern“ wird heute oft mit Druck, Nachhilfe oder vielen schulischen Übungen gleichgesetzt – und deshalb skeptisch betrachtet. Doch Förderung beginnt viel früher und meist ganz unbemerkt: In jedem Gespräch, in jedem gemeinsamen Lied, in jedem Spiel steckt Potenzial. Ob es genutzt wird, hängt von uns Erwachsenen ab – von unserer Präsenz, unserer Sprache, unserer Haltung.


Kleine Impulse mit großer Wirkung

Kinder werden in Kita und Schule gefördert – das ist wichtig. Aber auch wir Eltern haben eine zentrale Rolle. Schon ein kleines Zeitfenster im Alltag reicht aus, um wertvolle Impulse zu setzen. Gemeinsames Spielen stärkt nicht nur die kognitive Entwicklung, sondern auch die emotionale Bindung. Das ist eine Investition, die sich vielfach auszahlt – ohne Leistungsdruck, aber mit Wirkung.

 

Die Tiere als Türöffner zum Lernen

Kinder identifizieren sich besonders leicht mit Tieren – und genau diesen Zugang nutze ich in meiner Arbeit:

  • Mit der Schnecke wird die Wahrnehmung geschärft.

  • Der Igel verbessert Konzentration und verbessert die Mundmotorik.

  • Der Drehwurm bringt Schwung und Orientierung.

  • Das Schlaftier lädt zur Entspannung ein.

  • Mit dem Krokodil vertiefen wir Koordination und Kreuzmuster,

  • Die Katze stärkt Feinmotorik und Blickfolge – wichtige Grundlagen für entspanntes Schreiben und flüssiges Lesen.

  • Am Ende tanzen wir mit dem Elefanten und feiern, dass wir am „Zauberberg“ angekommen sind.

Das ist fundierte Entwicklungsförderung, die wir spielend und kindgemäß in den Alltag integrieren.


In meinem Kurs „Fit für die Schule“ erfahren Eltern, wie sie diese acht Tiere in kleine Spiele und Rituale einbinden, dass sie sich in wenigen Minuten umsetzen lassen. So fördern wir entspannt und fröhlich beim gemeinsamen „Spielen“. Das Konzept eignet sich jedoch nicht nur für zu Hause: Auch in der Kita lässt es sich unkompliziert und wirksam in den Alltag integrieren.

Damit alle Kinder von dieser Vorgehensweise profitieren, biete ich begleitende Kurse und Inhouse-Seminare für Kindergarten, Krippe und Kita an.

Wer darüber hinaus Anregungen sucht, findet in meinem Buch zusätzliche Impulse – unabhängig von Kursen, aber im gleichen Konzept verankert.


 
 
 

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