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  • AutorenbildErika Weller

Jasmin und die "tanzenden" Buchstaben


Jasmin* (Name geändert) ist 8 Jahre alt. Wenn sie liest, stockt sie bei vielen Wörtern, obwohl sie alle Buchstaben beherrscht. Auch viele Wiederholungen des gleichen Textes helfen ihr nicht wirklich weiter. Wenn Jasmin schreibt, fällt auf, dass sie viele Buchstaben spiegelt: d wird zu b und umgekehrt, p wird zu q, ein S wird zu einem Fragezeichen. Was hilft? Lesen lernt man durch Lesen. Unbedingt! Allerdings sind Kinder, die durch räumlich-konstruktive Störungen beeinträchtigt sind, mit den traditionellen Lesemethoden nur bedingt sinnvoll zu fördern. Was also tun?

Lisa* (Name geändert) ist 11 Jahre alt, liest aber immer noch sehr stockend. Sie ist ein hübsches, sportliches Mädchen aus einer Familie, die ihr jede Unterstützung gibt. Auch ihr hilft es nicht, noch mehr Leseübungen zu machen. Sie beginnt eine Behandlung mit speziellen Körperübungen, die ihre Wahrnehmung verbessern. Diese Übungen macht sie diszipliniert 5 Minuten am Tag. Ergänzend fängt sie nochmals an, die Grundlagen des Lesens zu üben. Auch hier investiert sie 5 Minuten am Tag. 6 Monate später liest sie deutlich besser. Sie hat noch nicht die Lesefähigkeiten ihrer Altersgruppe, aber sie holt schnell auf. Lisa merkt, dass sie nicht dumm ist. Sie übt motiviert weiter, weil sie merkt, dass sie irgendwann richtig lesen kann.

Lesen kann man lernen. Jedes Kind sollte lesen lernen. Wir sollten Kinder so fördern, dass sie wirklich lesen lernen können.

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